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 TREFFPUNKT FÜR NICHTMEHRRAUCHER
Alina Offline

Administrator

Beiträge: 1.295

18.09.2006 20:48
Und ewig lockt die Kippe... Antworten
Und ewig lockt die Kippe...

In Deutschland rauchen fast 17 Millionen Menschen; 9,5 Millionen Männer und 7,2 Millionen Frauen. Weltweit gibt es 1,3 Milliarden Raucher. Vor allem Frauen und Jugendliche rauchen verstärkt.

Erbarmungslos schlägt sich das Ergebnis nieder: Jährlich sterben in Deutschland bis zu 140.000 Menschen an Krebs, Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen, die auf Tabakkonsum zurückzuführen sind.

"Ich bin Carr sehr, sehr dankbar!" Hunderttausende entflammten sich für Allen Carr's Buch "Endlich Nichtraucher!". Bei 90 Prozent aller Leser hat sich, laut Klappentext, das Problem mit der Kippe buchstäblich "in Rauch aufgelöst". Suggestive Literatur, Akupunktur, Nikotinersatz - es gibt viele Möglichkeiten, sich den Griff nach dem Glimmstängel abzugewöhnen.

Image und Politik
Gesellschaftlich hat das Image des Rauchens in den letzten Jahren schwer gelitten. Als "arme Süchtige" oder egoistische Luftverpester müssen sich Raucher immer öfter vor die Tür schicken lassen.

Trotzdem gilt Rauchen für viele, vor allem Jugendliche, immer noch als "cool" und erwachsen. Sowohl in der EU als auch in den USA ist besonders ein Zuwachs an 11- bis 15-jährigen Rauchern zu verzeichnen.

Krebswarnungen gegenüber sind Raucher oft wenig aufgeschlossen. Auf drohende Zeigefinger wird eher trotzig oder mit Verdrängung reagiert. Die Politik setzt deshalb auf andere Strategien. Verschärfte Gesetze in Kombination mit pfiffigen Kampagnen sollen vor allem jungen Menschen den Zugriff zu Zigaretten erschweren bzw. sie präventiv vom Rauchen abhalten.

Mit Kampagnen, Ratgebern, Broschüren und weiteren Informationspaketen kämpfen Gesundheitsministerien und zahlreiche Organisationen wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gemeinsam gegen das Rauchen.

Zur Diskussion stehen außerdem immer wieder strengere Richtlinien für die Werbung und den Verkauf von Zigaretten einzuführen, die zum Teil schon umgesetzt wurden. Gefordert werden u.a. auch Beschränkungen der Mengen von Teer und Nikotin in Zigaretten und das Verbot der vermeintlich irreführenden Bezeichnungen "leicht" und "mild" auf Zigarettenpackungen. Zudem sind die Preise für Tabak und Zigaretten in den letzten Jahren drastisch erhöht worden - und sie steigen weiter.

Die Sucht nach Sucht
Die geliebte Zigarette "danach"! Ob nach dem Essen, der morgendlichen Tasse Kaffee oder einer Stresssituation - viele Raucher sind vor allem abhängig von ihren Rauchgewohnheiten. Doch auch Nikotin selbst beeinflusst die Psyche. Entzugssymptome wie Nervosität, mürrische oder depressive Stimmung, Aggressivität, Angst, Konzentrationsstörungen, Unruhe und Schlafstörungen sowie ein starkes Rauchverlangen oder Gewichtsveränderungen sind Gründe dafür, warum viele Raucher nicht von der Zigarette loskommen.

Nikotin
Nikotin ist eine süchtig machende, hochgiftige Substanz. Benannt wurde es nach dem französischen Diplomaten und Gelehrten Jean Nicot, der im 16. Jahrhundert den Tabak in Europa eingeführt haben soll.

Nikotin wirkt spezifisch auf die Nerven und das Gehirn. Es stimuliert und hemmt, es stresst und entspannt den Körper zugleich. Unter der Wirkung von Nikotin schlägt das Herz schneller, der Blutdruck steigt, die Durchblutung wird reduziert und die Körpertemperatur sinkt. Nikotin führt zu einem Anstieg von Neurotransmittern und Hormonen, z.B. von Noradrenalin, Dopamin und Endorphinen.

Beim Nikotinabbau im Körper entsteht Nikotinsäure, ein Vitamin des Vitamin-B-Komplexes, das Gefäß erweiternd wirkt und die psychomotorische Leistungsfähigkeit stärkt. Bei Alzheimer- und Parkinson-Patienten wird diese positive Wirkung der Nikotinverabreichung seit einigen Jahren mit strittigen Erfolgen getestet.

Giftstoffe im Rauch
In Tabak finden sich neben Nikotin weitere giftige Substanzen. Beim Verbrennen einer Zigarette entstehen mehr als 4.000 chemische Stoffe. Davon sind über 40 hochgiftig und zum Teil Krebs erregend. Die Tabelle zeigt die wichtigsten schädlichen Substanzen im Tabak:

Substanz Wo sie noch vorkommt
Aceton, Toluol als Lösungsmittel
Ammoniak, Methanol, Benzol in Reinigungsmitteln
Arsen, Blausäure
Butan als Feuerzeuggas
Blei, Cadmium, Nickel, Zink in Batterien
Formaldehyd als Desinfektionsmittel
Kohlenmonoxid im Auspuffgas
Nitrosamine
Phenole in Schädlingsbekämpfungsmitteln
Radon, Polonium als radioaktive Substanzen
Schwefelsäure
Stickoxide
Teer als Straßenbelag

Weitere Suchtstoffe
Weitere Suchtstoffe werden unter den knapp 600 Zusatzsubstanzen vermutet, die Zigaretten herstellende Firmen dem Tabak beimischen. Sie sollen eine schnellere Aufnahme des Nikotins in Blutbahn und Gehirn bewirken und Abhängigkeit verursachen. Die chemischen Zusatzstoffe, von der Tabakindustrie streng gehütet, stehen auch unter Verdacht, Krebs erregend zu sein.

Alternativ gibt es neuerdings amerikanische "Ökozigaretten", die damit beworben werden, 100% reinen Tabak ohne chemische Zusätze zu enthalten. Deswegen sind diese Zigaretten aber nicht wesentlich gesünder. Denn unter den etwa 4.000 Inhaltstoffen des Tabaks sind viele toxische (giftige), mutagene (die Erbsubstanz verändernde) und karzinogene (Krebs erregende) Substanzen. Über 40 Karzinogene wurden bisher im Tabak analysiert, wovon einige ihre schädliche Wirkung erst nach der Verbrennung entwickeln.

Die gemütliche Zigarette zum Glas Wein ist besonders tückisch. Neben seiner toxischen Wirkung agiert Alkohol als organisches Lösungsmittel: Die Tabakkarzinogene können schneller aufgenommen werden.

Gefahren des Rauchens
Rauchen ist extrem gesundheitsschädlich. Jährlich sterben in Deutschland bis zu 140.000 Menschen an Krebs, Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen, die auf das Rauchen zurückzuführen sind.

Arteriosklerose ("Arterienverkalkung"), Durchblutungsstörungen, Thrombosen (Blutgerinnsel), Herzinfarkte, Schlaganfälle, "Raucherbeine" und Potenzstörungen sind nur einige Folgen des Rauchens.

Rauchen ist ein Hauptrisikofaktor von Krebs. Die Wahrscheinlichkeit an Lungenkrebs zu erkranken, nimmt mit der täglich gerauchten Zigarettenmenge, der Inhalationstiefe, dem Teergehalt der Zigarettensorte und den Raucherjahren zu. Neben Lungenkrebs führt Tabakkonsum auch zu bösartigen Tumoren der so genannten Rauchstraße (Mundhöhle, Kehlkopf, Luftröhre und Speiseröhre bis zum Magen ). Darüber hinaus spielt Rauchen eine Rolle bei Bauchspeicheldrüsenkrebs, Harnblasenkrebs, Nierenkrebs sowie Leukämie. Insbesondere für Frauen ist Rauchen ein Risikofaktor für Gebärmutterhalskrebs.

Bei werdenden Müttern ist bewiesen, dass Zigarettenrauchen zu erhöhtem Auftreten von Fehl- und Frühgeburten führt. Trotzdem raucht in Deutschland jede dritte Schwangere, in den USA sogar jede zweite.

Ernährung und Rauchen
Natürlich gilt für Raucher das Gleiche wie für Nichtraucher: Eine gesunde Ernährung schützt vor Krankheiten. Wer raucht, sollte aber besonders auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten. Da Raucher ihrem Organismus über den Rauch jedoch mehr Schadstoffe zuführen als Nichtraucher, benötigen sie von allem etwas mehr. Dieselben Regeln wie für Raucher gelten übrigens auch für häufige Passivraucher.

Lebensmittel, die anscheinend helfen, das Lungenkrebsrisiko zu senken, sind roher Fisch, rohes und grünes Gemüse, Früchte und Milch.

Roher Fisch
Forschungen in Japan, wo roher Fisch (Sushi) ein wesentlicher Bestandteil der Ernährung ist, zufolge soll der Verzehr von rohem Fisch das Lungenkrebsrisiko senken helfen. Obwohl der Anteil von Rauchern in der japanischen Bevölkerung ebenso hoch ist wie z.B. in Großbritannien, erkranken in Japan wesentlich weniger Menschen an Lungenkrebs.

Rohkost
Raucher benötigen etwa dreimal soviel Vitamin C wie Nichtraucher, um die freien Radikale des Rauchs zu inaktivieren. Die nötige Menge Vitamin C sollte dem Körper am besten durch viel frisches Obst und Gemüse zugeführt werden: zwei bis drei Kiwis oder drei bis vier Orangen am Tag. Auch rote Paprika, Kartoffeln, Tomaten und Petersilie enthalten viel Vitamin C. Allerdings wird dies beim Kochen schnell vernichtet. Deshalb sollten Raucher besonders darauf achten, viel Rohkost zu sich zu nehmen.

Vitamin C - das "Raucher-Vitamin"
Unter den Vitaminen gilt vor allem Vitamin C als das "Raucher-Vitamin". Vitamin C ist ein Antioxidans: Es verhindert die Bildung und Ausbreitung von Krebs erregenden freien Radikalen im Körper. Zigarettenrauch führt dem Organismus große Mengen an freien Radikalen zu, die das Vitamin C im Körper inaktivieren. Daher leiden die meisten Raucher an Vitamin-C-Mangel.

Tomaten
Der rote Pflanzenfarbstoff Lycopin in Tomaten bietet besonderen Schutz vor freien Radikalen. Es wird empfohlen, täglich zwei Tomaten zu sich zu nehmen, da sie die Widerstandskraft der Zellen gegen Nikotin verbessern.

Aufhören - aber wie?
Fast jeder Raucher möchte im Laufe seiner "Raucherkarriere" irgendwann mal aufhören. Es gibt viele Wege, sich von der Nikotinsucht zu befreien. Wer es schaffen will, muss den ehrlichen Willen haben, wirklich aufhören zu wollen.

Im Folgenden werden die gängigsten Methoden der Raucherentwöhnung vorgestellt.

Punkt-Schluss-Methode
Von jetzt auf gleich mit dem Rauchen aufhören! Diese Strategie eignet sich am ehesten für Raucher, die einen starken Willen und noch nicht mehrere erfolglose Versuche, mit dem Rauchen aufzuhören, unternommen haben. Die Punkt-Schluss-Methode soll jedoch langfristig nur in wenigen Prozenten zum Erfolg führen.

Nikotinersatzstoffe
Die Chancen, vom Rauchen los zu kommen, sollen deutlich größer sein, wenn die Zigaretten in den ersten Wochen und Monaten durch Nikotinersatzstoffe ersetzt werden. Nikotin in Form von Pflastern, Kaugummis oder Nasenspray sind sicher und wirksam, wenn sie korrekt angewendet werden. Voraussetzung ist dabei, dass keine schweren körperlichen Erkrankungen, wie z.B. ein frischer Herzinfarkt oder Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) bestehen.

Für Raucher, die weniger als ca. 20 Zigaretten pro Tag geraucht haben, empfiehlt sich das Nikotinkaugummi. Über Wochen wird dabei statt der Zigarette ein Kaugummi gekaut und so körperliche Entzugserscheinungen vermieden. Langsam wird die Menge der täglich verbrauchten Kaugummis reduziert und so die Nikotin-Abhängigkeit "ausgeschlichen". Nikotinkaugummis gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Gelegentlich können nikotinbedingte Magenprobleme auftreten.

Kaugummis und Sprays werden anstatt einer Zigarette benutzt, und daher muss auch die Gewohnheit überwunden werden, sich in z.B. stressigen Zeiten einen Nikotinschub zu verabreichen. Raucher, die extrem viele Zigaretten am Tag geraucht haben, profitieren eher von einem Nikotinpflaster als Ersatzstoff. Dabei gibt das Pflaster kontinuierlich Nikotin an den Körper ab. Der Vorteil des Pflasters ist die gleichmäßige Aufnahme des Nikotins. Die Nikotinersatzstoffe sind auf den ersten Blick alle sehr teuer. Rechnet man aber dagegen, was man durch das Nichtrauchen spart, erscheinen sind die Ausgaben langfristig lohnenswert.

Anti-Raucher-Pille
Eine Alternative zu den Nikotinersatzstoffen stellt die "Anti-Raucher-Pille" Zyban® dar. Ihr Wirkstoff Bupropion wurde eigentlich zur Behandlung von Depressionen verwendet. Nebenbei fiel auf, dass bei den Patienten das Verlangen zu rauchen abnahm und weniger Entzugserscheinungen auftraten.

Die Behandlungsdauer beträgt mehrere Wochen und beginnt bereits, bevor das Rauchen aufgegeben wird. Die Anwendung des verschreibungspflichtigen Medikaments sollte mit dem Arzt abgesprochen werden. Bei bestimmten Vorerkrankungen sollte Bupropion nicht verschrieben werden. Auch mit einigen Arzneimitteln darf es nicht gemeinsam eingenommen werden. Darüber hinaus gilt das Medikament als gut verträglich. Als Nebenwirkungen wurde über Mundtrockenheit, Kopfschmerzen, Schwindel und Schlafstörungen berichtet, diese Beschwerden sollen aber während der Behandlung nachlassen. In seltenen Fällen wurden Krampfanfälle beobachtet. Das Suchtpotential der Substanz wird als sehr gering eingestuft.

Die Kosten der Behandlung werden von der Krankenkasse nicht übernommen. Eine Tagesdosis kostet etwa so viel wie eine Schachtel Zigaretten. Wichtig bleibt dabei, dass auch diese Methode ihre besten Erfolgschancen hat, wenn sie mit psychischer Unterstützung kombiniert wird und die Eigenmotivation stimmt.

Verhaltenstherapie
Bei starken Rauchern, die schon viele Versuche der Entwöhnung hinter sich haben, bietet sich eine Verhaltenstherapie an. Hier werden besonders die Verführungssituationen zum Rauchen unter die Lupe genommen. Durch Motivationsförderung, Aufklärung über die Mechanismen der Suchtentwicklung und den Aufbau von neuen Verhaltensweisen wird der Raucher psychisch unterstützt. Findet die Behandlung in einer Gruppe statt, so stellt die Gemeinsamkeit mit anderen entwöhnungswilligen Rauchern einen zusätzlichen Anreiz zur konsequenten Entwöhnung dar.

Aversionstherapie
Rauchen zum Abgewöhnen - bei dieser Methode soll der Raucher innerhalb kurzer Zeit soviele Zigaretten rauchen bis ihm übel ist! Er soll auf diese Weise die "Lust am Rauchen" verlieren. Die Aversionstherapie ist nicht unumstritten und darf nur bei gesunden Menschen angewandt werden.

Hypnose
Bei der Hypnose wirkt der Therapeut auf das Unterbewusstsein des Rauchers ein. In einem ersten Schritt wird das Rauchen mit unangenehmen Vorstellungen verbunden. Anschließend wird das Nichtrauchen mit positiven Gefühlen zusammen gebracht. Die Erfolgsrate der Hypnose hängt sehr vom Therapeuten, aber auch von der grundlegenden Motivation des Rauchers, ab. Wissenschaftlich belegt ist diese Methode der Raucherentwöhnung nicht.

Akupunktur
Die Akupunktur stammt aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Nadeln werden in ausgewählte Punkte der Haut gestochen und wirken so auf innere Steuerungsabläufe des Körpers ein. Im Fall der Nikotinabhängigkeit werden meist mehrere "Suchtpunkte" am Ohr genadelt. Dabei sollen die Gier nach der Zigarette und die Entzugserscheinungen vermindert werden. Über die Erfolgsraten der Akupunktur bei der Raucherentwöhnung gibt es keine wissenschaftlich belegten Zahlen, u.a. weil die einzelnen Akupunkturschulen verschiedene Punkte behandeln und unterschiedliche Therapieempfehlungen aussprechen. Erfahrungsberichte weisen darauf hin, dass die Akupunktur bei einigen Rauchern sehr gut wirkt und bei anderen gar nicht oder nur kurzfristig.

Bücher, Ratgeber und weitere Informationen
Zur Unterstützung können Bücher, Ratgeber, Kassetten, CDs, Videos und Informationen aus dem Internet rund um das Thema Raucherentwöhnung hilfreich sein. So scheint beispielsweise die Methode nach Allen Carr sehr erfolgreich zu sein und sein Buch "Endlich Nichtraucher!" hat mittlerweile große Bekanntheit erlangt. Der Autor setzt auf die Überzeugungskraft einfacher Argumente, die Schritt für Schritt den gesunden Menschenverstand des Rauchers ansprechen.








Ich wünsche Euch einen angenehmen Tag

LG Alina

Angefügte Bilder:
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